Gemeinsam stark

für lebenswerte Dörfer

Dorfkümmerinnen und  Dorfkümmerer sind auf vielfältigste Weise in den ländlichen Räumen aktiv. Ihre Aufgaben umfassen die Vernetzung und Stärkung der Gemeinschaft in ihren jeweiligen Regionen, wodurch sie das Leben auf dem Land bereichern. In Schleswig-Holstein engagieren sich Kümmerer*innen auf unterschiedliche Weise – ehrenamtlich, auf Basis einer geringfügigen Beschäftigung oder in Festanstellung. Ihr Angebot ist dabei vielfältig und richtet sich an verschiedenste Zielgruppen. Besonders häufig wird es jedoch von älteren Menschen in Anspruch genommen.

Dorfkümmerer*innen in Schleswig-Holstein

Die Menschen aus dem Netzwerk im Überblick: 

Aktuelles

aus dem Netzwerk

Die Menschen

hinter dem Netzwerk

Wer sind die Dorfkümmerer*innen?

Sie sind das Herzstück vieler Dörfer in Schleswig-Holstein: ob ‚Alltagshelfer‘, ‚Netzwerkerin‘, Ehrenamtskoordinatorin‘ oder ‚Dorfmoderator‘ – ihre Bezeichnungen sind so bunt wie ihre Aufgabenbereiche. Was vor etwa fünf Jahren als loser Zusammenschluss von Menschen, die sich in besonderem Maße in ihren ländlichen Kommunen engagieren, begann, ist heute zu einem fest etablierten Netzwerk von Engagierten herangewachsen. 

Ob ehrenamtlich, auf geringfügiger Basis oder in einem unbefristeten Vollzeitvertrag – auf vielfältigste Weise bringen Dorfkümmerer*innen Menschen zusammen, fördern die soziale Teilhabe und bereichern so das Leben auf dem Land. Ihre Tätigkeiten sind dabei so vielfältig wie ihre Gemeinden selbst und stets an die unterschiedlichen Bedingungen vor Ort angepasst. So übernehmen einige hauptsächlich Fahrdienste zum Amt, zur Ärztin oder dem Optiker; andere verwalten das Gemeindehaus und planen kommunale Veranstaltungen; wieder andere backen Kuchen für das Senior*innentreffen oder machen Sport mit Kindern und Jugendlichen. Durch ihre Arbeit treiben sie oft zukunftsgerichtete Dorfentwicklungsprojekte und Initiativen voran. Auch eignen sie sich oft gezielt Wissen über z.B. Digitalisierung, Pflege oder soziale Teilhabe an, was sie dann an andere Bürger*innen weitergeben.

In vielen Dörfern liegt der Fokus ihrer Arbeit ganz besonders auf der älter werdenden Bevölkerung. Sie unterstützen bei Anliegen wie Antragstellungen, Pflegefragen und Alltagsorganisation. So setzen sich Dorfkümmerer*innen dafür ein, dass ältere Menschen möglichst lange selbstbestimmt in ihrem gewohnten Umfeld leben und aktiv am Gemeindeleben teilnehmen können. 

So ist die ‚Dorfkümmerin‘ oder der ‚Dorfkümmerer‘ keine klassische Berufsbezeichnung, sondern viel eher eine Funktion, die durch Unterstützung, Beratung und Strukturentwicklung die Zusammenarbeit zwischen Bürger*innen, Gemeindevertretungen, Vereinen und Verbänden fördert und so das soziale Gefüge in den Kommunen stärkt. Jede Kommune entwickelt daher ein eigenes Aufgabenportfolio für ihre Dorfkümmerer*innen und muss dabei die individuellen Besonderheiten und Herausforderungen vor Ort berücksichtigen.

Susann

Dorfkümmererin in Oldenswort

In Oldenswort, einem kleinen Dorf in Nordfriesland, ist Susann für viele ein vertrautes Gesicht. Sie begleitet ältere Menschen zu Terminen beim Arzt oder Ärztin, hilft beim Schriftverkehr, überbringt Glückwünsche zu Geburtstagen oder Hochzeiten – und hat immer ein offenes Ohr. Auch wenn ihr Schwerpunkt bei der älteren Generation liegt: Susann ist für alle im Dorf da.

Was sie an ihrer Arbeit besonders schätzt, sind die kleinen Zeichen der Dankbarkeit – und die Momente, in denen Menschen nach schwierigen Zeiten wieder neuen Lebensmut fassen.

Lisa_dorfkuemmererin

Lisa

Ehrenamtskümmerin in Handewitt

Lisa ist zentrale Ansprechpartnerin für alle, die sich ehrenamtlich engagieren oder in Vereinen aktiv sind. Sie unterstützt bei Förderanträgen, Öffentlichkeitsarbeit und organisatorischen Fragen, bietet Workshops an und bringt Menschen mit ähnlichen Ideen zusammen. Auch neue Projekte in der Gemeinde begleitet sie mit viel Engagement – von der ersten Idee bis zur Umsetzung. Ihre gute Vernetzung hilft dabei, passende Partner*innen und Ressourcen zusammenzubringen.

Mit vergleichsweise wenig Zeitaufwand schafft sie es, spürbar viel für das Ehrenamt und das Miteinander im Dorf zu bewegen.

Otto

Kümmerer in Hennstedt

In Hennstedt ist Otto als Kümmerer bekannt – auch wenn seine Stelle offiziell als Ehrenamtskoordinator ausgeschrieben war. Für ihn steht der persönliche Kontakt im Mittelpunkt: zuhören, weiterhelfen, vernetzen. Ob es um Baugebiete, Ferienprogramme oder Anliegen aus dem digitalen Kummerkasten geht – Otto nimmt sich Zeit und findet pragmatische Lösungen. Dabei bringt er Verwaltung, Ehrenamt und Politik zusammen. Viele Themen nimmt er direkt mit in die Gemeindevertretung, in der er selbst aktiv ist. Sein Schwerpunkt liegt bei der Generation 50+, doch auch Familien, Jugendliche und Vereine finden bei ihm Unterstützung.

Was ihn motiviert: Wenn Menschen dankbar sind für ein offenes Ohr – oder für Hilfe bei ganz praktischen Dingen wie einem Glasfaseranschluss.

Tobi_dorfkuemmerer

Tobi

Kümmerer für Dörpling, Pahlen, Tielenhemme und Wallen

Tobias ist für viele im Amt Eider die erste Anlaufstelle – egal ob es um beschädigte Ortsschilder, Fragen an die Verwaltung oder einfach ein offenes Ohr geht. Als Kümmerer vernetzt er Bürger*innen, Vereine und Gemeindevertretungen und pflegt Termine, Infos und Beiträge für die vier Gemeinden. Er ist dienstags im Büro – und werktags per Handy oder Mail erreichbar.

Besonders berührt hat ihn der Einsatz für zwei ältere Brüder, die dank seiner Hilfe heute gut versorgt in einer Pflegeeinrichtung leben. Auch privat engagiert sich Tobias ehrenamtlich – in der Feuerwehr, bei der Wildtierrettung und in der Gemeindevertretung.

Erfolgsgeschichten

von Dorfkümmerer*innen

Koordinierungsstelle des Netzwerkes

Die Akademie für die ländlichen Räume e.V. (ALR) begleitet das Netzwerk von Anfang an. Als Reaktion auf eine stetig wachsende Zahl an Dorfkümmerer*innen hat die ALR zum Jahreswechsel 2024/2025 mithilfe einer Förderung des Ministeriums für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung Schleswig-Holstein eine Koordinierungsstelle für das Netzwerk eingerichtet. Diese ermöglicht stärkere Netzwerkarbeit, ein Fortbildungsangebot für aktive Dorfkümmerer*innen sowie und Unterstützung und Beratung für Engagierte und interessierte Gemeinden.

Vernetzung:

Neben einem jährlichen landesweiten Netzwerktreffen aller aktiven Dorfkümmerer*innen Schleswig-Holsteins finden regelmäßig regionale Netzwerktreffen statt, die dem Erfahrungs- und Informationsaustausch dienen. Außerdem unterstützt die Koordinierungsstelle alle interessierten Initiator*innen dabei, vom breiten Erfahrungswissen des Netzwerk zu profitieren, damit neue Dorfkümmerer*innen und ihre Gemeinden nicht von null anfangen müssen.

Fortbildungsprogramm:

Das Fortbildungsprogramm richtet sich an alle Dorfkümmerer*innen in Schleswig-Holstein und unterstützt sie durch gezielte fachliche Weiterbildung. Es umfasst regionale Workshops zum Thema Kommunikation, Abgrenzung und kollegialer Beratung. Einmal im Jahr findet ein landesweites Netzwerktreffen aller Dorfkümmerer*innen in Präsenz statt. Darüber hinaus gibt es digitale Infoveranstaltungen, die zentrale Alltagsthemen der Dorfkümmerer*innen abdecken: rechtliche Grundlagen, Digitalisierung, Öffentlichkeitsarbeit sowie weitere Themen. Der Schwerpunkt des Programms liegt darauf, die Teilnehmenden in ihrer täglichen Arbeit zu stärken und ihnen das notwendige Wissen sowie die Sicherheit für ein kompetentes Handeln vor Ort zu vermitteln.

Unterstützung und Beratung:

Die Koordinierungsstelle informiert interessierte Personen und Gemeinden in ihren Anliegen rund um das Thema Dorfkümmerer*innen und unterstützt bei der Planung und Installierung einer Dorfkümmerer*innenstelle in der Gemeinde. So steht die Koordinierungsstelle als Ansprechperson in der Aufbauphase sowie im laufenden Betrieb den Kommunen und Kümmerer*innen mit Beratung und Unterstützung zur Seite.

Als Dorfkümmerer*in aktiv und noch nicht im Netzwerk? 
Melde Dich bei uns:

Landesweites Netzwerktreffen 2025

Hier geht’s zum Rückblick unseres landesweiten Netzwerktreffens 2025! Danke an alles, die dabei waren und wir freuen uns schon auf das nächste Jahr! 

Unsere Netzwerk- veranstaltungen

Workshops und digitale Infoveranstaltungen für Dorfkümmerer*innen

Regionalworkshops für Dorfkümmerer*innen

Unsere Workshops richten sich an aktive Dorfkümmerer*innen und finden in Präsenz in unterschiedlichen Regionen statt. 

  • Hier geht’s zum Rückblick unserer drei Regionalworkshops im Juni 2025.
  • Als nächstes geplant: Workshops zu kollegialer Beratung. Mehr Infos gibt’s dazu bald hier. 

Digitale Info-Nachmittage zu ausgewählten Themen

Unsere 2-stündigen Infoveranstaltungen (online) richten sich thematisch nach den Wünschen der Dorfkümmerer*innen.

  • Rückblick auf die Infoveranstaltung zu Digitalisierung 
  • NEU ab Oktober 2025: Individuelle Rechtsberatung für Dorfkümmerer*innen! Jeden ersten Dienstag im Monat; 19-20 Uhr Telefonsprechstunde. Nächste Termine:
  • Dezember 2025 (genaues Datum erscheint hier ganz bald): Strukturen in Schleswig-Holstein (mehr)

Online-Veranstaltungen für Interessierte

Hier haben engagierte Personen und interessierte Gemeinden die Möglichkeit, ihre Fragen rund um das Thema Dorfkümmerer*innen zu stellen und sich zu informieren. 
Die nächsten Termine im Herbst 2025 erscheinen bald hier. 

Unterstützung und Beratung für Interessierte

Interessante Veranstaltungen Dritter

Jeden Mittwoch gibt es die Möglichkeit, online und kostenfrei an einer der Themenstunden zu Digitalisierung im Rahmen des Projektes DiKomBi teilzunehmen:

Im November 2025 startet außerdem die erste Digitallots*innen-Schulung – hier geht’s zur Anmeldung

Dialogforum: Demokratie braucht Gemeinschaft: mit Engagement gegen Einsamkeit

19. November 2025, 10:00 – 15:15
 

Media Docks, Willy-Brandt Allee 31, Lübeck

 
 
 

Pflegesofa – Veranstaltungen des Fördervereins Sorgekultur für Rendsburg und Umgebung e.V. 

13. Dezember 2025, 10:30 – 14.00: Türöffner Menschlichtkeit – der Förderverein Sorgekulktur lädt ein zum Tag der offenen Tür
– Neue Straße 5, 24768 Rendburg
 

22. Januar 2026, 18.00: Gemeinsam weiter sehen – Informationen für blinde und sehbehinderte Menschen, deren Angehörige und Interessierte
– Diakonie-Hilfswerk Schleswig-Holstein, Haus Eichengrund, Steglitzer Str. 9, 24768 Rendsburg

 

26. Februar 2026, 18 Uhr: Bericht über die Arbeit des Weißen Ring e.V. 
Diakonie-Hilfswerk Schleswig-Holstein, Haus Eichengrund, Steglitzer Str. 9, 24768 Rendsburg

 

 
 
 
Mehr spannende Veranstaltungen und Fortbildungsangebote in ganz Schleswig-Holstein findest du hier: 

Termine

Engagementstrategie Schleswig-Holstein

Die Koordinierungsstelle Dorfkümmerer*innen Schleswig-Holstein ist ein Projekt der Akademie für die ländlichen Räume SH (ALR) und wird im Rahmen der Engagementstrategie Schleswig-Holstein 2023–2025 vom Ministerium für Soziales, Jugend und Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung gefördert.

Mit der Engagementstrategie SH verfolgt die Landesregierung das Ziel, nachhaltige Unterstützungsstrukturen für ehrenamtliches Engagement aufzubauen und dauerhaft zu sichern. So sollen die Rahmenbedingungen für das freiwillige Engagement in Schleswig-Holstein spürbar verbessert werden. In diesem Zuge wurde 2025 auch die neue Bürgerakademie etabliert –  ein Angebot von engagiert-in-sh.de, in dem Fort- und Weiterbildungen für Ehrenamtler*innen in Schleswig-Holstein präsentiert werden. 

Seit 2024 ist die Akademie für die ländlichen Räume eine Kooperationspartnerin der Engagementstrategie SH und setzt einen wichtigen Fokus auf die Entwicklung der ländlichen Regionen. Das Netzwerk der Dorfkümmerer*innen nimmt dabei eine zentrale Rolle ein und ist ein wesentlicher Baustein für eine zukunftsfähige Entwicklung des Landes.

Weitere Kooperationspartner*innen der Engagementstrategie SH sind: 

             

         

   

           

 

           

 

           

 

 

Die häufigsten Fragen im Überblick

FAQs

Warum überhaupt Dorfkümmerer*innen?

Bürgerschaftliches Engagement im ländlichen Raum hat in Schleswig-Holstein einen ganz besonderen Stellenwert: Zum einen leben etwa 80 Prozent der Schleswig-Holsteiner*innen auf dem Land, zum anderen ist Schleswig-Holstein mit 1104 Gemeinden eines der kleinstrukturiertesten Bundesländer – und etwa 1000 dieser Gemeinden werden ehrenamtlich verwaltet.

Aktuell unterliegen allerdings sowohl das Leben auf dem Land sowie das Ehrenamt einem strukturellen Wandel, hauptsächlich ausgelöst durch den demographischen Wandel und die fortschreitende Urbanisierung, insb. die Abwanderung junger Menschen in die Städte. Gleichzeitig engagieren sich immer weniger Menschen langfristig und verbindlich, das Ehrenamt wird tendenziell projektbasiert, damit kurzlebiger und unverbindlicher. Dies führt zu großen Herausforderungen auf dem Land:

  • Vereinsamung und soziale Isolation, insbesondere bei Senior*innen
  • Zunehmender Rückgang des ehrenamtlichen Engagements
  • Versorgungslücken, fehlende Angebote
  • Schwache Vernetzung zwischen Verwaltung, Vereinen und Bürger*innen

Genau hier setzen die Dorfkümmerer*innen an: Als Bindeglied zwischen Bürger*innen, Gemeindevertretungen, Vereinen und Verbänden unterstützen sie bewusst die Zielgruppen, die Hilfe brauchen, bringen Dorfgemeinschaften wieder zusammen und nehmen dafür eine verbindliche und langfristige Position ein.

Was macht eine Dorfkümmerer*in genau?

Ein einheitlich definiertes Aufgabenportfolio einer Dorfkümmerin oder eines Dorfkümmerers gibt es nicht – die Aufgaben sind so vielfältig wie die Gemeinden, in denen sie tätig sind und können sowohl organisatorische als auch soziale Komponenten beinhalten.

So kann ein*e Dorfkümmerer*in beispielsweise die folgenden Funktionen einnehmen:

  • Anlaufstelle für Bürger*innen: Ansprechpartner*in für alle Anliegen, von kleinen Fragen bis hin zu komplexen Problemen; Weiterleitung von Anliegen zu zuständigen Personen, Hilfestellung für Bürgermeister*in.
  • Netzwerken: Er oder sie vernetzt Verwaltung, Vereine und Bürger, um bessere Zusammenarbeit zu fördern.
  • Fördermittelakquise: Unterstützt die Gemeinde und Vereine bei der Beantragung von Fördergeldern.
  • Projektmanagement: Gemeinde-Veranstaltungen organisieren, neue Initiativen entwickeln und bestehende Projekte begleiten.
  • Ehrenamtskoordination: Freiwillige gewinnen, vernetzen und Unterstützung für ehrenamtliche Aktivitäten bereitstellen.
  • Senior*innen begleiten: Hilfe bei Pflegefragen, Anträgen oder der Organisation von Mobilitätsangeboten leisten.

Wichtig ist: Die Aufgaben sollten so gestaltet sein, dass sie den Bedürfnissen der Gemeinde gerecht werden und gleichzeitig die Kapazitäten des*r Dorfkümmerer*in berücksichtigen, d.h. unbedingt orientiert an der wöchentlichen Stundenzahl. Gemeinden, die eine*n Dorfkümmerer*in einstellen, sollten sich im Vorwege genau überlegen, welche Aufgaben ihre Dorfkümmerer*in erfüllen soll und bewusst nur einige wenige auswählen. Vor- und Nachbereitungszeit von Veranstaltungen müssen dabei immer mitgedacht werden.

Welche Vorteile hat eine Gemeinde durch eine*n Dorfkümmerer*in?

Die Einführung eines*r Dorfkümmerer*in bringt viele Vorteile für die Gemeinde mit sich, die sich je nach Funktion bzw. Aufgaben unterscheiden. Generell lässt sich jedoch für die meisten Dorfkümmerer*innen als Vorteile festhalten:

  • Stärkung des Ehrenamtes: Freiwillige werden koordiniert, unterstützt und motiviert.
  • Bessere Vernetzung: Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Vereinen und Bürgern wird verbessert und intensiviert.
  • Höhere Lebensqualität: Mehr soziale Angebote und Begegnungsmöglichkeiten werden geschaffen, das Dorf rückt näher zusammen.
  • Mehr Fördermittel: Die Gemeinde profitiert von besserer Fördermittelakquise und dadurch mehr Möglichkeiten für die Umsetzung von Projekten.
  • Entlastung der Verwaltung: Bürger*innen haben eine feste Ansprechperson und Anfragen und Anliegen werden direkter bearbeitet.
Ich möchte in meiner Gemeinde eine Dorfkümmerer*in einstellen – wie fangen wir an?

Um sicherzustellen, dass eine*r Dorfkümmerer*in gut im Dorf angenommen wird und so in seiner*ihrer Funktion wirkungsvoll sein kann, erfordert es eine gut durchdachte Vorgehensweise, die alle wichtigen Akteur*innen mit einbezieht. Je nach Gemeinde kann diese natürlich abweichen, die folgenden Schritte können jedoch als Orientierung dienen. 

Schritt 1: Bedarf klären

  • Identifizieren der größten Herausforderungen und Bedarfe in Ihrer Gemeinde: Wo wird Unterstützung am dringendsten benötigt?
  • Hilfreich: Gespräche mit Bürger*innen, Vereinen und der Verwaltung.

Schritt 2: Anforderungen definieren

  • Aufgabenbereich festlegen: Welche Aufgaben soll der*die Dorfkümmerer*in übernehmen?

Wichtig dabei: Das verfügbare Zeitbudget berücksichtigen: Welche Aufgaben sind mit den eingeplanten Stunden realistisch leistbar?

  • Hilfreich: Die Anforderungen sollten eng mit dem*r Dorfkümmerer*in abgestimmt werden, um eine Überlastung zu vermeiden.

Schritt 3: Finanzierung sicherstellen

  • Gibt es ggf. Fördermöglichkeiten, um die Stelle zu finanzieren?
  • Ist eine Kooperation mit Nachbargemeinden evt. sinnvoll?

Schritt 4: Arbeitgeberrolle klären

  • Wer trägt die Verantwortung für die Einstellung? (Meistens tritt die Gemeinde als Arbeitgeber auf und hat die Verantwortung, den*die Dorfkümmerer*in zu unterstützen und zu begleiten.)
  • Hilfreich: regelmäßige Abstimmungstermine, um die Arbeit gemeinsam weiterzuentwickeln.

Schritt 5: Wirkungsbereich festlegen

  • Soll der*die Dorfkümmerer*in nur in Ihrer Gemeinde oder auch in Kooperation mit Nachbargemeinden tätig sein?
  • Hilfreich: Kooperationen können die Kosten senken und Synergien schaffen.
Was müssen wir beachten, damit unsere*r Dorfkümmerer*in gut arbeiten kann?

Der Erfolg eines*r Dorfkümmerer*in hängt sowohl von der Unterstützung der Gemeinde ab sowie von der richtigen Balance zwischen Anforderung und den Kapazitäten des*r Dorfkümmerer*in. Es ist daher wichtig, dass die Gemeindevertretung die Arbeit regelmäßig begleitet. Nur so kann gewährleistet werden, dass der*die Dorfkümmerer*in eine echte Unterstützung für das Dorf darstellt, ohne dass er*sie überlastet wird. Unserer Erfahrung nach ist es daher wichtig, sich zu den folgenden Punkten im Vorhinein bewusst Gedanken zu schaffen: 

  • Zeit und Verantwortung: Dorfkümmerer*innen arbeiten intensiv mit Menschen und können nicht wie in anderen Berufen auf Zeitlimits setzen. Dies ist zugleich ihre Stärke, birgt jedoch die Gefahr einer Überlastung. Eine klare Aufgabenabgrenzung ist daher essenziell.
  • Regelmäßige Begleitung:Die Gemeindevertretung und der*die Bürgermeister*in sollten die Arbeit des*der Dorfkümmerer*in eng begleiten, um Bedarfe zu verstehen und gemeinsam Ideen für das Dorfleben zu entwickeln.
  • Klare Zielsetzung:Ein erfolgreicher Einsatz hängt davon ab, dass die Erwartungen klar definiert und mit den verfügbaren Ressourcen abgeglichen werden.
  • Gemeinsame Verantwortung: Dorfkümmerer*innen stärken das Miteinander, aber ihre Arbeit ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Die gesamte Gemeindevertretung sollte das Projekt aktiv unterstützen.
Ich bin bereits Dorfkümmerer*in – wie werde ich Teil des Netzwerks?

Melde Dich gerne bei Anne, unserer Koordinierungsstelle für das Dorfkümmerer*innen-Netzwerk SH, entweder per Telefon unter +494347704667 oder schreib eine E-Mail an anne.jessen@alr-sh.de 

Welche Vorteile hat es, Teil des Netzwerks zu werden?

Als Teil des Dorfkümmerer*innen-Netzwerks wirst du zu unseren Infoveranstaltungen zu ausgewählten Themen eingeladen und erfährst von weiteren interessanten Veranstaltungen rund um Ehrenamt, Pflege, Versicherung, Mobilität, Digitalisierung und Leben auf dem Land. Außerdem kannst du auf unseren regionalen oder landesweiten Netzwerktreffen andere Kümmerer*innen kennenlernen und profitierst vom Erfahrungsaustausch und gemeinsamen Entwickeln von Lösungsansätzen und Ideen.

Kontakt

Du bist aktiv als Dorfkümmerer*in und möchtest ins Netzwerk? Du hast Fragen oder Anregungen?
Schreib uns eine Nachricht. Wir freuen uns über Dein Engagement!